Wir verwenden Cookies, um Ihre Erfahrung zu verbessern. Um die neuen Datenschutzrichtlinien zu erfüllen, müssen wir Sie um Ihre Zustimmung für Cookies fragen. Weitere Informationen
Wir verwenden Cookies, um Ihre Erfahrung zu verbessern. Um die neuen Datenschutzrichtlinien zu erfüllen, müssen wir Sie um Ihre Zustimmung für Cookies fragen. Weitere Informationen
In diesem Artikel behandeln wir folgende Themen:
Hanfpflanzen durchlaufen während ihrer Reifungszeit mit der Keimungs-, Sämlings-, Wachstums- und Blütephase vier Perioden, die ein spezifisches Eingehen auf ihre Bedürfnisse erfordern. Da der Boden der Hanfpflanze oft nicht sämtliche Nährstoffe bieten kann, nutzen Cannabis-Züchter gern einen Dünger, der umso effektiver wirkt, wenn sie die Wahl des Düngers von der jeweiligen Wachstumsperiode abhängig machen, wobei es uns in diesem Ratgeber um den Blütedünger für die Blütephase geht.
Aufgrund des Ertragreichtums dieser hochgradig differenzierten und komplexen Sprosspflanze ist die richtige Düngung bei der Züchtung von Hanfpflanzen besonders effektiv. Die Vorteile erstrecken sich auf eine verbesserte Resilienz, ein üppiges Wachstum, eine höhere Qualität der Erträge durch schöne, dichte Blüten sowie eine höhere Quantität, weil gesunde Hanfpflanzen größer werden und mehr Sprossen mit Blüten ausbilden. Wir zeigen, welcher Blütedünger für die Hanfpflanze in der Blütephase der richtige ist und was Züchter bei der Anwendung beachten müssen.
Ein typischer Anfängerfehler von Cannabis-Züchtern besteht in der Annahme, dass die Wachstumsphase endet, sobald die Hanfpflanze ihr Wachstum abgeschlossen hat. Tatsächlich kommt es nach Abschluss der Wachstumsphase und dem Beginn der Blütephase zunächst zu einer Wachstumsexplosion, sodass die Hanfpflanze ihren Wuchs in der Blütephase durchaus verdoppeln kann. Das bedeutet, dass es für Züchter weiterhin wichtig ist, den „Wachstumsnährstoff“ Stickstoff zumindest in der Anfangsphase der Blütephase zu berücksichtigen. Als Orientierung geben wir die ungefähre Dauer der vier Wachstumsperioden der Hanfpflanze an.
Die Wachstumsexplosion zu Beginn der Blütephase ist in der Cannabis-Züchtung als „Stretch-Phase“ bekannt. Züchter lieben diese Phase, weil sie sich jeden Tag daran erfreuen können, dass ihre Hanfpflanze erneut ein gutes Stück größer geworden ist. Nach Abschluss der Stretching-Phase stellt das Gewächs sein Wachstum abrupt ein. Die Dauer der Stretching-Phase liegt bei drei bis vier Wochen. Warum sie in der botanischen Terminologie dennoch der Blütephase zugeordnet wird, hängt damit zusammen, dass sich ab diesem Zeitpunkt die Blüten der Hanfpflanze sichtbar zu entwickeln beginnen.
Das ist der Grund dafür, warum erfolgreiche Züchter allmählich vom Wachstumsdünger zum Blütedünger übergehen, denn Blüten haben andere Ansprüche an Nährstoffe als Wurzeln und Zweige. Neben dem Beginn der Wachstumsexplosion ist die allmähliche Entstehung der Knospen der sichtbarste Hinweis für Züchter, dass die Blütephase startet. Jetzt beginnen sich die Knospen an den Zweigen zu entwickeln, in denen sich allmählich die ersten Blüten und ihre Trichome zeigen. Die Trichome sind die kleinen, weißen, klebrigen und harzigen Härchen, die ein wenig an tautropfenartige Ausstülpungen erinnern. Sie enthalten den Löwenanteil der begehrten Cannabinoide.
Während Stickstoff der Wachstumsmotor der Hanfpflanze ist, sprechen Züchter bei Phosphor und Kalium gern von den Blütennährstoffen. Blüten haben für ihre Entwicklung ab der Blütephase einen hohen Bedarf an beiden Makronährstoffen. Dies gilt für Züchter durch den Umstieg vom Wachstumsdünger zum Blütedünger zu berücksichtigen. Zum Verständnis des Wertes von Phosphor und Kalium erklären wir ihre Funktionen für den Organismus der Hanfpflanze und ihre Blüten.
Phosphor ist an allen Stoffwechselprozessen beteiligt und ein bedeutsamer Energielieferant für die Pflanze, die sie für die Wurzelentwicklung und die komplexen Blütenbildungsprozesse benötigt. Denn die Pflanze nimmt Phosphor in Form von Phosphat auf, einem Bestandteil von Adenosintriphosphat (ATP), dem Energielieferanten für sämtliche Arbeitsprozesse während der Blütenbildung.
Da Phosphor der Pflanze die Hauptzutat für den universellen Energieträger liefert, kann diese wichtige biochemische Prozesse modulieren. Dazu gehören die Enzymaktivität und die Synthese von Kohlenhydraten, Lipiden und Proteinen. Weiterhin ist Phosphor ein zentraler Baustoff für den Aufbau von Zelle und Zellmembran sowie von Nukleinsäure für die Speicherung und den Transfer genetischer Informationen in Form von RNA und DNA für Zellteilung und Zellstreckung. Zu rund 80 Prozent ist Phosphor als Phytinphosphor in Körnern und Samen der Hanfpflanze gebunden.
Während der Blütephase ist die Hanfpflanze auf eine effiziente Wasserversorgung und Nährstoffaufnahme angewiesen, um ihre Blüten und Früchte auszubilden. Kalium ist für die Regulation des Wasserhaushaltes durch die Osmose sowie die Öffnung und Schließung der Stomata unverzichtbar. Der Makronährstoff fördert die Speicherung und den Transport von Zucker und anderen Nährstoffen an die benötigten Stellen.
Ebenso wie Phosphor ist Kalium an der Photosynthese und Enzymaktivität beteiligt. Phosphor wird für die Stabilisierung der Zellwände benötigt und verbessert dadurch die Resilienz der Pflanze, was sie widerstandsfähiger gegen Stressoren wie Frost, Trockenheit, Hitze und Krankheiten macht. So können die Blüten dichter, harziger und aromatischer werden.
Hanfpflanzen führen in der Blütephase eine Vielzahl komplexer Stoffwechselprozesse durch. Ein vollwertiger Dünger für die Blütephase muss deshalb weitere wichtige Nährstoffe für Cannabis bereithalten, die Synergieeffekte einleiten können. Von Bedeutung sind vor allem die sekundären Makronährstoffe Calcium, Magnesium und Schwefel. Ähnlich wie bei Menschen gibt es bei Pflanzen einen entscheidenden Calcium-Magnesium-Komplex.
Ein bekanntes Phänomen ist in der Blütephase, dass durch das Augenmerk auf Kalium leicht eine Überversorgung mit Kalium hervorgerufen wird. Durch diesen Nährstoffantagonismus blockiert eine zu hohe Konzentration von Kalium die Aufnahme anderer Nährstoffe wie Stickstoff und Phosphor. Magnesium und Calcium können diese Nährstoffsperre vermeiden.
Darüber hinaus ist Calcium wichtig für die Enzymaktivierung, Zellwandbildung, Signalleitungen, Wurzelentwicklung und Nährstoffabsorption. Magnesium unterstützt ebenfalls bei der enzymatischen Aktivierung sowie der Energieübertragung in den Zellen und ist ein zentrales Atom im Chlorophyll-Molekül. Damit wird Calcium für die Photosynthese benötigt.
Schwefel ist wiederum ein Bestandteil von Aminosäuren, Vitaminen und Proteinen und wird ebenso für die Energieübertragung in den Zellen wie für die enzymatische Reaktion benötigt. Bei den Mikronährstoffen benötigen die Pflanzen für ihre Entwicklung vor allem Eisen, Bor, Zink und Mangan, Nickel, Kupfer und Molybdän und Chlor.
Ab der Blütephase benötigt die Hanfpflanze verstärkt die Makronährstoffe Phosphor und Kalium. Da paradoxerweise die Hanfpflanze ihren intensivsten Wachstumsprozess erst nach Abschluss der „offiziellen“ Wachstumsphase einleitet, muss eine differenzierte Versorgung mit Blütedünger erfolgen, die auf den Zeitpunkt des Stadiums Rücksicht nimmt. Dies führt zu folgenden Empfehlungen beim NPK-Verhältnis (Stickstoff, Phosphor und Kalium in dieser Reihenfolge) des Düngers:
Angemerkt sei an dieser Stelle, dass diese Empfehlungen nicht unumstritten sind. So gibt es Züchter, die empfehlen, dass die Versorgung mit Stickstoff mit dem Ende der Blütephase gänzlich eingestellt wird. Unumstritten ist hingegen, dass mit Beginn der Blütephase Stickstoff beim Dünger nicht mehr dominieren darf, sondern ein ausgewogenes Verhältnis der drei primären Makronährstoffe bei der Versorgung der Hanfpflanze angestrebt wird.
Bei der Wahl des Blütedüngers empfehlen wir einen nachhaltigen organischen Dünger, weil dieser sich im Gegensatz zu einem synthetisch hergestellten Kunstdünger nicht negativ, sondern positiv auf die Bodengesundheit auswirkt. Das kommt der Hanfpflanze in ihrer Entwicklung entgegen. Außerdem geschieht die Aufnahme der Nährstoffe langsamer, was das Risiko einer Überdüngung mindert. Organischen Blütedünger können Züchter im Fachhandel kaufen oder selbst herstellen. Entscheidend ist, dass die Nährstoffe des Düngers für die Pflanzen in der entscheidenden Blütephase verfügbar sind, sodass der Blütedünger entweder in flüssiger Form vorliegt oder schon im Herbst kompostiert wird.
Mit der Einleitung der Blütephase werden die Tage wieder kürzer und die Hanfpflanzen stellen sich in der freien Natur auf den Herbst ein. Für die Indoor-Züchtung mit künstlichen Substraten wie Kokoserde, Steinwolle, Perlite und Blähton sind Züchter dazu angehalten, diese Veränderungen zu simulieren und ihre Versorgung mit Licht auf zwölf Stunden am Tag zu begrenzen. Zum Verständnis hilft der Hinweis, dass für die Hanfpflanzen in der freien Natur die Reduzierung der Lichtzeiten das Signal dafür ist, ihre Energien für den Eintritt in den Herbst jetzt vollständig in die Bildung der Blüten sowie in das Stretching für die abschließende Wachstumsexplosion einzusetzen.
Da wir in der Natur mit dem Eintritt der Blütephase Hochsommer haben, sollte mit der Verringerung der Lichtzeiten gleichzeitig die Lichtintensität gesteigert werden, was die Photosynthese und damit das Blütenwachstum anregt. Mit dem Fortschritt der Blütephase können die Temperaturen schrittweise reduziert werden. Ebenso wichtig ist es, die Luftfeuchtigkeit zu reduzieren, die Luftzirkulation zu gewährleisten und den pH-Wert zu berücksichtigen. Hanfpflanzen bevorzugen ein leicht saures Milieu von 5,8 bis 6,8. Ist der pH-Wert falsch justiert, blockiert dies die Aufnahme von Nährstoffen.
Mit dem Beginn der Blütephase beginnen die Hanfpflanzen ihre Energien in die Ausbildung ihrer Blüten zu stecken. Dadurch verlagert sich das Bedürfnis von Cannabis von Stickstoff auf Phosphor und Kalium. Mit dem Einsatz eines Blütedüngern stellen Züchter diese Veränderung in Rechnung und versorgen die Hanfpflanze mit allen Nährstoffen, die sie für die Blütephase benötigen.
Unbedingt berücksichtigt gehört die Wachstumsexplosion der Hanfpflanze, mit der die Blütephase eingeleitet wird, sodass Cannabis für die frühe Wachstumsphase weiterhin Stickstoff benötigt. Züchter tun deshalb gut daran, den Stickstoffanteil im Blütedünger mit dem Abschluss der Stretch-Phase schrittweise zurückzufahren.